Smart Mobility in der Stadt

Das digitale Zeitalter ist allgegenwärtig. Es fördert den Wandel der menschlichen Siedlungsmuster, Lebensstile und Wirtschaftszentren. Das sich am schnellsten entwickelnde und aktuellste menschliche Siedlungsmuster ist die Verstädterung. Die Verstädterung ist eine der Hauptursachen für den Klimawandel und eine der größten Herausforderungen der heutigen Welt. Sie ist gekennzeichnet durch die Verlagerung der Bevölkerung vom Land in die Städte. Nach Angaben der Vereinten Nationen bedeutet dies einen radikalen Anstieg der Bevölkerung (41 Megastädte bis 2030) und eine allgemeine Ausdehnung der Stadtgebiete.

Wie wirkt sich die Urbanisierung auf die städtische Mobilität aus?

Trotz wachsender Stadtzentren wollen sich die Bürgerinnen und Bürger problemlos von einer Ecke der Stadt zur anderen bewegen. Da der Verkehr die Verwirklichung der Mobilität darstellt und die soziale Interaktion erst ermöglicht, nimmt auch der Individualverkehr zu. Folglich leiden die Städte unter hohen CO2-Emissionen und Staus. Dieser Trend ist verantwortlich für schlechte Luftqualität, überfüllte Straßen und eine insgesamt sinkende Lebensqualität.

Die Städte haben sich zum Ziel gesetzt, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Um dies zu erreichen, überdenken sie die Mobilität und suchen nach neuen Lösungen, die flexibel, nachhaltig und zukunftsorientiert sind. Neue Mobilitätslösungen zielen vor allem darauf ab, den Autobesitz zu reduzieren und den Verkehr insgesamt um 20 % zu verringern. Aufgrund der Digitalisierung und Globalisierung sind die Anforderungen der Bürger jedoch anspruchsvoller denn je. Ihre Erwartungen müssen durch Flexibilität und Verfügbarkeit rund um die Uhr zu einem vernünftigen Preis erfüllt werden.

Welche konkreten Lösungen gibt es bereits? 

In Brighton & Hove wurde das multimodale Fahrkartensystem eingeführt. Es bietet den Fahrgästen die Möglichkeit, nahtlos mit Bus, Bahn oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln zu reisen. Mit dem Kauf einer Fahrkarte ist die gesamte Reise abgedeckt, unabhängig vom Wechsel des Verkehrsmittels.

Wien versucht etwas Vergleichbares, aber auf höherem Niveau. Eine Plattform kombiniert die Mobilitätsdienstleistungen verschiedener Mobilitätsanbieter (u.a. Bike-Sharing, Car-Sharing etc.). So können maßgeschneiderte Anwendungen und Funktionen angeboten werden, die ein funktionierendes Mobilitätsmanagement unterstützen und das öffentliche Verkehrssystem im gesamten Stadtgebiet sicherstellen.

Die Region Helsinki plädiert für eine Lösung, die dem Konzept von Wien sehr nahe kommt. Sie kombiniert die Angebote verschiedener Verkehrsanbieter mit Mehrwertdiensten wie Lieferungen von Lebensmitteln oder Restaurantessen. Für zusätzlichen Komfort wird dies auf die intelligenteste Art und Weise angeboten, nämlich in Form eines einzigen mobilen Dienstes. Damit entfällt also der Aufwand für Planung und einmalige Zahlungen.

Aus diesen drei konkreten Beispielen lässt sich ableiten, dass die Bürger von übergreifenden Lösungen angezogen werden. Lösungen, die eine funktionierende, länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen Anbietern verschiedener Dienstleistungen und der Stadt voraussetzen.

Die Herausforderungen der sektorübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor

Gegenwärtig haben die städtischen Gebiete noch immer mit den negativen Auswirkungen der voneinander abhängigen Unternehmen zu kämpfen. Da es sich bei diesen Unternehmen um private Akteure handelt, haben die Städte keine Kontrolle über sie, es sei denn, sie erwerben Anteile. Andererseits würden sich diese Unternehmen über mehr öffentliche Unterstützung freuen, um ihre Konzepte weiterzuentwickeln.

Die Folgen sind ein Überangebot an mobilen Anwendungen, fehlende Echtzeitinformationen und ein nicht kohärentes System. Dies führt zu Frustration in der Bevölkerung und veranlasst die Bürger dazu, ihr eigenes Auto anstelle eines umweltfreundlicheren Verkehrsmittels zu wählen.

Was ist notwendig, um dieses Muster zu durchbrechen?

Die Zukunft der Mobilität liegt nicht in einem einzigen Bereich, sondern in der Kombination von Innovationen aus mehreren Sektoren. Es ist notwendig, das Silo-Denken zu überwinden und einen interdisziplinären Ansatz zu verfolgen

Die Angleichung des Automobilsektors, des öffentlichen Bereichs und des Energiesektors wird die Erzielung eines hohen Wertangebots unterstützen und in einem sich ständig verändernden System Widerstandsfähigkeit schaffen. Anstatt einzeln zu arbeiten und sich unabhängig voneinander zu entwickeln, wird es durch die Zusammenarbeit möglich sein, Ressourcen, Kompetenzen und neue Partner auf eine wirtschaftlich tragfähige und langfristig erfolgreiche Weise zu gewinnen.

Diese Art der Zusammenarbeit wird als Business Ecosystems (BES) bezeichnet und geht über die Verbindung von zwei Akteuren untereinander hinaus. Im Gegensatz zu Plattformen zielt sie darauf ab, eine multilaterale Wechselbeziehung zwischen allen Beteiligten herzustellen und direkt mit ihnen zu interagieren. Folglich führt sie zu einem Wertangebot, das nicht von jeder Partei einzeln entwickelt werden könnte.

Diese multilaterale Beziehung setzt eine gut funktionierende Kommunikation und ein gegenseitiges Verständnis über alle Bereiche, Hierarchien und Personen hinweg voraus. Daher ist ein neutraler Vermittler, der die Sprache aller drei Sektoren spricht, dringend erforderlich.

Die Rolle von accilium

Wir von accilium sind bereit, die Rolle als Orchestrator zu übernehmen. accilium wurde vor 1,5 Jahren gegründet. Wir sind ein Unternehmen, das in der Automobilbranche gut etabliert ist. Dennoch haben wir erkannt, dass das digitale Zeitalter es erfordert, in mehr als einer Branche Experte zu sein. Deshalb haben wir uns zusätzlich auf den öffentlichen Bereich und den Energiesektor spezialisiert und versuchen, strategisch eine Sprache zu entwickeln, die es ermöglicht, Stakeholder aus allen drei Bereichen zu verstehen, zu verbinden und zu unterstützen.

Bildberechtigung:

https://www.weforum.org/agenda/2016/10/the-world-s-10-largest-cities-by-2030/, 09.07.2018

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