Elektromobilität im ländlichen Raum – ein Lösungsansatz

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Die Zahlen sprechen für sich. Im Dezember 2019 wurden nur 0,6% der in Österreich zugelassenen PKW rein elektrisch betrieben. Dies entspricht in etwa einem Elektroauto pro 170 Autos mit konventionellem Antrieb. Eine verschwindend geringe Zahl.  

Um die Regierungsziele zu erreichen und bis zum Jahr 2030 die Zahl der Elektrofahrzeuge auf Österreichs Straßen zu vervielfachen, spielt der Ausbau der Ladeinfrastruktur eine zentrale Rolle. Hier gibt es besonders in ländlichen Gebieten noch großen Nachholbedarf.

Um die Elektromobilität flächendeckend einzuführen, ist aber gerade eine gute Abdeckung der ländlichen Gebiete mit Ladestationen unumgänglich. 

Bisher konzentriert sich ein überwältigend großer Teil der Initiativen und Ausbaukonzepte für Ladeinfrastruktur in Österreich auf den rein urbanen Raum, also die größeren Städte bzw. werden nur die Errichtungsvorgaben für einzelne Ladestationen behandelt. Gemeinden und Kleinstädte in den ländlichen Regionen benötigen dringend professionelle Unterstützung bei der Erhebung der (zukünftig) benötigten Ladeinfrastruktur.

Unser Beitrag für die Entwicklung der E-Mobilität im ländlichen Raum

Um Gemeinden und Städte im ländlichen Raum zu unterstützen, hat accilium eine Planungssoftware entwickelt, die es ermöglicht, speziell in ländlichen Gebieten den notwendigen Ladeinfrastrukturbedarf effizient und ökonomisch zu ermitteln. 

Mit unserer Planungssoftware kann die Entwicklung des Elektroautobestandes für die nächsten Jahrzehnte auf Gemeindeebene prognostiziert werden, wobei ein individueller Bestandshochlauf der Elektrofahrzeuge für jede Gemeinde unter Berücksichtigung raumstruktureller, mobilitätsspezifischer und sozioökonomischer Daten errechnet werden kann.

Durch szenariogestützte Prognosen können unterschiedliche Entwicklungen der Elektromobilität simuliert und entsprechende Entscheidungen getroffen werden. Es ist ebenfalls möglich, bestimmte Zielsetzungen zu priorisieren.

Mehrere Einflusskriterien wie beispielsweise die Einhaltung der österreichischen Klimaziele oder ein gradueller Hochlauf der Elektromobilität auf Grund aufstrebender Konkurrenztechnologien wie Wasserstoff, können berücksichtigt werden. Abhängig von den gewählten Parametern berechnet unsere Planungssoftware direkt die benötigte Ladeinfrastruktur für die Gemeinden. 

Abbildung 1: Ausschnitt des Planungstools zur Bedarfserhebung an Ladeinfrastruktur; Quelle: accilium GmbH (2019)

Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit bei Optimierung von Ladeinfrastruktur

Die Betrachtung der vorhandenen Ladebedarfe unterstützt Synergiepotenziale zu erkennen, um so die richtige Balance zwischen einer zufriedenstellenden Anzahl an Lademöglichkeiten und der Wirtschaftlichkeit des Ladestationsbetriebs zu finden. Beispielsweise könnten Ladestationen an den richtigen Standorten tagsüber von MitarbeiterInnen oder KundInnen eines lokalen Betriebs genutzt und nach Arbeitsende den umliegenden BewohnerInnen für die private Nutzung zur Verfügung gestellt werden.

Eine besondere Rolle bei der Berechnung spielt dabei die Möglichkeit des Ladens am Wohnort oder beim Arbeitgeber, da durch eine hohe Anzahl an privaten Stellplätzen in den weniger dicht besiedelten Regionen Österreichs der Bedarf an öffentlichen Ladestationen niedriger wird. Nichtsdestotrotz ist der ergänzende Ausbau von öffentlicher (Schnell-) Ladeinfrastruktur aber auch dort notwendig, um die „Reichweitenangst“ zu reduzieren.

Öffentliche Ladestationen in ländlichen Regionen wirtschaftlich zu betreiben, stellt jedoch für die meisten Ladestationsanbieter eine Herausforderung dar. Häufig ist die Auslastung der Ladestationen durch den aktuell hohen Anteil an privaten Ladestationen relatv gering, was Investoren abschreckt.

Aus diesem Grund ist die öffentliche Hand gefragt, sich selbst aktiv zu beteiligen. Eine Vorreiterrolle im Bereich Elektromobilität zu übernehmen erhöht wiederum die Attraktivität für Bewohner und Arbeitgeber und ermöglicht auch in ländlichen Regionen einen schnellen Umstieg zu einer klimafreundlichen Mobilität. Hierbei kann unser Planungstool unterstützen.

Planung von Elektromobilitätsentwicklung – Vorteile für Gemeinden und Kleinstädte

Durch den Einsatz der Planungssoftware ergeben sich etliche Vorteile, welche die Infrastrukturplanung erheblich erleichtern:

  • Datenbasierte Prognosen zur Entwicklung der Elektromobilität
  • Zielgerichtete Planung zu Errichtung von Ladeinfrastruktur
  • Informationen zu den wandelnden Mobilitätsbedürfnissen der Bürger
  • Diskussionsgrundlage für den Dialog zwischen Politik, Wirtschaft und Bürgern

Gemeinsam mit accilium können so auch Österreichs ländliche Gemeinden und Städte zu Leuchttürmen der Mobilitätswende werden und die Elektrifizierung des motorisierten Individualverkehrs vorantreiben. Bei Interesse an unserer Planungssoftware können Sie uns gerne kontaktieren.

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