Die CO2-freie Fernzukunft der Mobilität wird in der Elektrizität vermutet, aber gilt dies für alle Anwendungen und gibt es Übergangslösungen?
Die Veranstaltung „Gas in der Mobilität – die richtige Lösung zur richtigen Zeit“ in der OMV-Zentrale in Wien stellte vergangene Woche die Vorteile von Erdgas in den Mittelpunkt. Führende Persönlichkeiten aus der Energie- und Automobilbranche kamen zusammen, um die mögliche Rolle von komprimiertem Erdgas (CNG) und Flüssigerdgas (LNG) in verschiedenen Bereichen von Mobilitätslösungen zu diskutieren. Unsere Mobilitäts- und Energieexperten Johannes Scherrer und Welf Wiemer waren anwesend und diskutierten mit den Experten.
Der zukünftige „Kraftstoff“-Mix – (noch) Benzin, (mehr) Gas und Strom?
Während man sich auf der Veranstaltung einig war, dass die Mobilität der Zukunft CO2-reduzierte Lösungen haben sollte, waren die Diskussionsteilnehmer unterschiedlicher Meinung darüber, wann die verschiedenen Technologien eingesetzt werden und für welchen Anwendungsfall sie am besten geeignet sind. „Es gibt keine Einheitslösung mehr“. So lautete der allgemeine Konsens in den verschiedenen Panels, die von Christian Clerici – Moderator und Mobilitätsenthusiast – moderiert wurden.
Ja, es gibt Vorteile für Erdgas: Die Emissionen bei der Verbrennung von Erdgas sind schon heute geringer als jene von Diesel und mit dem Einsatz von Biogas könnte es sogar CO2-neutral sein. „CNG hat schon heute das Potenzial, die CO2-Emissionen zu reduzieren und ist eine bewährte Technologie mit bestehender Infrastruktur“, erklärt Wurm, Leiter von Porsche Österreich.
Sowohl CNG als auch LNG bieten Vorteile, zumindest als Übergangslösung oder in spezifischen Anwendungen, vor allem im Güterverkehr oder im öffentlichen Nahverkehr, wo batterieelektrische Fahrzeuge noch nicht verfügbar sind oder sich noch in der Entwicklung befinden. Erdgas hat sich im öffentlichen Verkehr (CNG-Busse) und im Fernverkehr für schwere Güter (LNG-Lkw) vielfach bewährt. Für Michael Sattler, Leiter des Bereichs Future Energy bei der OMV, ist klar, dass Gas eine Schlüsseltechnologie für zukünftige Mobilitätslösungen ist, bei denen ein breiter Technologiemix notwendig sein wird.
Ja, für künftige Mobilitätslösungen werden andere Technologien benötigt.
Die Veranstaltung hat einmal mehr gezeigt, dass eine branchenübergreifende Diskussion im Gange ist und immer notwendiger wird – eine Kernüberzeugung von accilium, das diese Branchen seit jeher erfolgreich orchestriert: Wir bei accilium sind der festen Überzeugung, dass es viele verschiedene Lösungen für zukünftige Mobilitätsanwendungen brauchen wird.
Kurzfristig sind CNG und LNG anwendbare Optionen, insbesondere für schwere Lkw und Langstrecken, wo die Technologie leicht verfügbar ist. Langfristig glauben wir jedoch, dass eine Konzentration auf batterieelektrische Fahrzeuge und wasserstoffbetriebene Mobilität fruchtbarer sein wird. Aber auch bei diesen Technologien ist es notwendig, die Anwendungsfälle für jede Technologie zu differenzieren und vor allem mit einigen Mythen aufzuräumen: Mythen über Wasserstoff in der Mobilität.
Möchten Sie das Thema weiter diskutieren? Kontaktieren Sie uns oder besuchen Sie unsere MaaS-Konferenz im November.