9 Bausteine zum rentablen Geschäftsmodell

Innovation muss ganzheitlich betrachtet werden – von der Idee bis zur Implementierung. Denn oft scheitert Innovationsentwicklung nicht an vielversprechenden Ideen, sondern an einer prozessualen Umsetzung. Der Fokus sollte dabei auf der Etablierung des dahinterliegenden Geschäftsmodells liegen.

Von der Geschäftsidee zum Geschäftsmodell

Der Business Model Canvas dient bei der Entwicklung und Umsetzung eines Geschäftsmodells als „Startschuss“ und identifiziert dafür verschiedene „Muster“. Dazu zählen beispielsweise unterschiedliche Kund:innensegmente. Diese erfordern bestimmte Kund:innenansprachen, bevor das geeignete Geschäftsmodell definiert und eine entsprechende Strategie dafür aufgestellt werden kann. Damit nichts dem Zufall überlassen wird, komprimiert der Business Model Canvas die wichtigsten Fragestellungen auf neun Bausteine.

Die 9 Bausteine des Business Model Canvas

1. Kund:innensegmente

Der Blick für die Bedürfnisse existierender und potenzieller Kund:innen ist der zentrale Ausgangspunkt, um das Canvas Model aufzubauen. Sollten sich die Kund:innensegmente in ihren Bedürfnissen stark unterscheiden und im Aufbau des Produkts widerspiegeln, ist es ratsam, mehrere Geschäftsmodelle und somit mehrere Business Model Canvases zu entwerfen.

2. Werteversprechen

Das Werteversprechen ist das Herzstück der Business Model Canvas und muss klar definiert werden. Dabei sind folgende Fragenhilfreich:

  • Was ist das Alleinstellungsmerkmal? – Was kann das Produkt zehn-mal besser als andere?
  • Welches Problem der Kund:innen löst das Produkt?
  • Warum sollten Kund:innen das Produkt kaufen und kein anderes?

3. Vertriebs- und Kommunikationskanäle

Damit das Produkt an den Markt gelangt, ist es wichtig das Kaufverhalten der Kund:innen zu kennen. Dabei geht es um Fragestellungen, wie Kund:innen auf das Produkt aufmerksam werden und wie sie es kaufen können. Auch Überlegungen, welche Kanäle am besten funktionieren und wie die gewählten Kanäle am besten gemeinsam interagieren spielen eine wichtige Rolle.

4. Kundenbeziehungen

Die zentrale Frage ist: Wie werden Beziehungen aufgebaut, gepflegt und welche Anstrengungen werden unternommen, um die Kund:innen an das Unternehmen zu binden und eine Abwanderung zu verhindern. Typische Beispiele für Kundenbindung sind persönliche Ansprechpartner, Selbstbedienungsangebote, Hilfestellungen per Chat oder Telefon. Wichtige Fragen, die man sich hierbei ebenfalls stellen sollte, sind unter anderem:

  • Welche Kundenbeziehungen habe ich bereits geschaffen?
  • Wie passen meine Kundenbeziehungen zum Rest des Geschäftsmodells?
  • Welche Kosten verursachen meine Kundenbeziehungen?

5. Einnahmequellen

Bei jedem Produkt oder Service ist die wichtigste Frage: Wie verdiene ich Geld mit dem Produkt? Um diese Frage zu beantworten ist eine tiefergehende Betrachtung der Einnahmequellen notwendig:

  • Für welchen Nutzen sind die Kund:innen bereit Geld auszugeben?
  • Wie ist die präferierte Bezahlweise?
  • Welchen Anteil haben die jeweiligen Einnahmequellen an den gesamten Einnahmen?

6. Schlüsselaktivitäten

Um das Geschäftsmodell voranzutreiben sind sogenannte Schlüsselaktivitäten notwendig. Dazu gehören Aktivitäten, die Kund:innen an das Unternehmen binden oder neue akquirieren. Der Fokus sollte auf jenen Aktivitäten liegen, die das Geschäftsmodell erfolgreicher machen, das heißt keine vollständige Auflistung aller Aktivitäten, sondern nur derer, die nicht ersetzbar sind.

7. Schlüsselressourcen

Die Identifizierung von erfolgskritischen Ressourcen ist ebenfalls notwendig, um ein Geschäftsmodell aufzubauen und dieses aufrecht zu erhalten. Dazu zählen Mitarbeiter:innen (Wer fehlt noch im Team?), Infrastruktur (Was brauche ich, um das Produkt herzustellen?) oder auch immaterielle Ressourcen z.B.: Benötige ich Patente?).

8. Schlüsselpatenschaften

Strategische Partnerschaften können essenziell für ein erfolgreiches Geschäftsmodell sein. Dazu zählen Lieferanten, Zulieferer oder Technologiepartner. Der Fokus sollte dabei auf Partnerschaften mit strategischer Relevanz liegen, denn ist die Partnerschaft leicht zu ersetzen, handelt es sich um keine strategische Partnerschaft.

9. Kostenstruktur

Der letzte Block hilft dabei die wesentlichen Kostentreiber und Kosten zu identifizieren. Dieser Block gibt eine Übersicht darüber, welche Kosten und Ausgaben relevant für das Geschäftsmodell sind. Dabei stellen wir uns folgende Leitfragen:

  • Welche Ressourcen/Aktivitäten sind besonders kostenintensiv?
  • Was sind die wichtigsten Kosten in unserem Geschäftsmodell?

Der Business Model Canvas steht – nun der Praxistest

Der Business Model Canvas ist ein nützliches Werkzeug, um zu realisieren, wo das eigene Produkt oder die Idee steht und an welchen Bereichen noch gearbeitet werden muss.

Dabei gilt es, die Überlegungen zu den einzelnen Bereichen als Hypothesen zu verstehen, die immer wieder unter realen Bedingungen (durch einen „Praxistest“) getestet werden sollten, wie z.B. Kund:innenbefragungen, um die passenden Kommunikations- und Vertriebskanäle zu verifizieren oder neue zu identifizieren.

Diese Überlegungen sind vor allem dann wichtig, wenn es gilt Investor:innen und / oder strategische Partner:innen vom eigenen Produkt oder der eigenen Idee zu überzeugen.

Mit accilium’s Geschäftsmodell gezielt die Mobilität der Zukunft vorantreiben

Wir glauben fest daran, dass, um ein nachhaltiges, kundenzentriertes Mobilitäts-Ökosystem der Zukunft entwickeln zu können, eine intensive, sektorübergreifende Zusammenarbeit der traditionellen Automobilhersteller, Infrastrukturanbieter und dem öffentlichen Sektor notwendig ist. Durch gezielte Kollaborationen und Co-Creation Maßnahmen helfen wir unseren Kund:innen dabei, ihr(e) Geschäftsmodell(e) ganzheitlich zu betrachten, strategische Partner:innen zu identifizieren und daraus das bestehende Geschäftsmodell zu erweitern oder neue Marktchancen abzuleiten.

Wenn Sie Interesse an der Arbeit mit der Business Model Canvas oder Beratungsbedarf zum Innovationsmanagement und zur Geschäftsmodellentwicklung haben, kontaktieren Sie uns gerne!

Meike Wenzl

Manager

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